Rudi Glöckner pfiff Endspiel um die Fußball-WM

Die 1. Mannschaft unseres Vereins 1951 im Trainingslager. Zweiter v.l. Rudi Glöckner

Weltweit können nur wenige Vereine darauf verweisen, dass sich ein Mitglied aus ihren Reihen zum international hoch geachteten Schiedsrichter qualifiziert und bei einer Fußball-Weltmeisterschaft das Endspiel gepfiffen hat.

Unser Rudi Glöckner ist der erste und bisher einzige Deutsche, der das schaffte. Und darauf sind wir Rotationer stolz.

Mit dem Fußball begann Rudi Glöckner (verst. 25.1.1999) bei den Sportfreunden Markranstädt. Im Jahr 1951 wechselte er zu uns und war 15 Jahre Mitglied in unserem Verein. Während dieser Zeit setzte er sich allseitig für die Entwicklung des Fußballs bei uns ein. So war er z.B. Übungsleiter einer Jugendmannschaft und auch mehrere Jahre der Leiter der Abteilung Fußball unseres Vereins.

Mannschaftsfoto der Ersten 1952, Rudi mittlere Reihe 2. v.r.

Als Aktiver begann er 1951 in unserer 1. Fußballmannschaft, die in der Landesliga spielte. Zu dieser Zeit entwickelte sich auch sein Interesse Schiedsrichter zu werden. Deshalb nahm er 1952 an einem Schiedsrichterlehrgang teil und begann danach seine aktive Schiedsrichterlaufbahn.

Auf Grund seiner guten Leistungen wurde er sehr schnell in der höchsten Spielkasse der DDR, der Oberliga, und dann international eingesetzt. Er leitete 107 internationale Spiele, darunter 24 A-Länderspiele. Im Jahr 1964 nahm er als Schiedsrichter an den olympischen Sommerspielen in Tokio teil.

„De Glocke“, wie wir ihn nannten , erreichte das, was in 100 Jahren auf der ganzen Welt nur 25 Schiedsrichtern vergönnt ist. Er leitete ein Endspiel um die Fußball-Weltmeisterschaft. In Mexiko war er 1970 vor 110.000 Zuschauern der Schiedsrichter des Endspiels zwischen Brasilien und Italien, das 4:1 endete. Die mexikanische Tageszeitung El Heraldo urteilte: „Der DDR-Unparteiische amtierte im Stile eines Klassemannes.“

Während der Weihnachtsfeier unserer Jugend 1956. Erwachsene v.l.: Helmut Roßberg, Dr. Heinz Schöbel, Rudi Glöckner
Vor einem Spiel der 1. Mannschaft 1957/58 an der Ostsee: V.l.: Rolf Beyer, stellv. Abteilungsleiter Otto Plank, Günter Haase, Günther Leibnitz, Abteilungsleiter Rudi Glöckner, ein Gastgeber, Walter Pampel

Die Förderung der Schiedsrichter wurde bei Rotation 1950 schon immer groß geschrieben. Hiervon zeugen z.B. auch der Fußballkommentar in der LVZ vom 25.10.1972 und der Aufruf Schiedsrichter zu werden vom 11.9.1987.

Zu den dienstältesten Rotations-Schiris, die noch heute auf dem Platz ihren Mann stehen, zählen Lothar Köhler, Reinhardt Sojka und Jens Junge.

Da es nicht möglich ist, hier alle verdienstvollen Schiedsrichter zu würdigen, seien deshalb stellvertretend genannt: Rolf Gerboth, Uwe Scholz, Günter Naumann, Rohland Entenich, Norbert Hannak, Rolf Stephan, Lothar Pflug, Uwe Elsner, Erich Dögnitz.

Hier ein Foto aus den 70iger Jahren.
Uwe Scholz (rechts) war Linienrichter beim Spiel Motor Grimma gegen Wismut Aue (1:1).
Als Schiedsrichter amtierte Uwe Voigt (Lok Leipzig), der Linienrichter links im Bild ist Jochen Strohscheidt (Motor Nordwest).

Alle Rotations-Schiedsrichter, die heute aktiv sind, werden natürlich auch in dieser Homepage vorgestellt.

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